Ein Cocktail für stürmische Zeiten
News vom 17. März 2019
Liebe Musikinteressierte
Ob Zufall oder nicht - In diesem Newsletter präsentieren wir euch vorwiegend einheimisches Schaffen, gespickt mit Köstlichkeiten aus Australien, Frankreich, Schottland und den USA. Düster, rauchig, stimulierend, gut gealtert. Ein Homemade-Cocktail für stürmische Zeiten.
Bis bald! Gruss Veit
Lou Doillon
Die Tochter von JANE BIRKIN: das dritte Album der englisch singenden
Französin LOU DOILLON ist besinnlich, macht höllisch Spass und verwöhnt
uns mit einem CAT POWER-Duett.
Michael Fehr
Nach seiner eindrücklichen Performance beim Album "Bruxelles" von SIMON
HO (2017) veröffentlicht "Der gesunde Menschenversand" das erste
Soloalbum des stark sehbehinderten Poeten und Sängers MICHAEL FEHR
(*1982), begleitet u.a. von MANUEL TROLLER (Guitars) und JULIAN
SARTORIUS (Drums).
Robert Forster
In bester Velvet Underground ("Loaded")-Laune zeigt sich das
australische Pendant zu Lou Reed, und ROBERT FORSTER übertrifft sein
Vorbild noch punkto Humor. INFERNO steht in grossen Lettern auf dem
Cover, während es sich Robert auf dem Sofa scheinbar gemütlich auf dem
Sofa einrichtet. Grossartiges Entertainment.
Betha Sarasin / Markus Ganz
Der versierte und vielseitige NZZ-Musikjournalist MARKUS GANZ mit einer
abstrakten Techno-CD von 1988, Hörspiel und Kammermusik zugleich.
Zusammen mit der Basler Künstlerin BETHA SARASIN (1930-2016), produziert
von CARLOS PERRON (Yello) und meiner Meinung nach sehr gut gealtert .. -
Auch an Lager sind zwei Bücher: Die Reise zu den Seen (1988, mit
Kassette, zu 32.- Fr) und die Hommage an Sarasin von Markus Ganz "Zurück
zu den Seen" (2018, inkl. oben genannter CD), sowie die Vinyl-Maxi Trip
To The Lakes / Heavy Feeling (1988) zu 14.-
King Pepe
Zumindest "Ende der Geduld" ist grosse Klasse, als Einstieg in das neue
Album von KING PEPE, der diesmal einen deutlich technoiden Ansatz wählt,
seine Poesie zu sozialisieren. Dosiert 3-5 Stücke hintereinander
angehört wirken stimulierend, das ganze Album am Stück konsumiert, ist
dann doch etwas anstrengend.
Sarah McCoy
Bemerkenswertes Debut der Sängerin / Pianistin SARAH McCOY, mit einer
rauchigen Spelunken-Stimme, die oft mit Bessie Smith verglichen wird.
Fans nennen ihre Songs "Film-Noir-Pop" oder "Unterwelt-Jazz". Kongenial
entdeckt und produziert von GONZALES.
Das vierte Album der Ostschweizer-Band STAHLBERGER überzeugt nach "Die Gschicht isch besser" (2014) wieder mit textlicher und musikalischer Präzision. Erheiternd, dieser lakonisch düstere Humor.
Urs Stauber
Homemade-Recordings, alle Instrumente selbst gespielt: Bass, Drums,
Guitars, Keyboards, Gesang. Zehn Stücke über 27 Minuten. Ein
lakonischer, unspektulärer Postkartengruss vom Zürcher Urgestein URS
"Stubi" STAUBER, der 1977-78 bei den Nasal Boys und Tabbis Nukkerli Bass
spielte, und 1980 Schlagzeug bei Fallende Autos. Mastering: Ursli Weber
at Powerplay.
James Yorkston
Der "Weird Folk"-Schotte JAMES YORKSTON (47), seit 2006 beim Label
Domino. Hier sein zugänglichstes Album mit dem schönen Titel "The Route
To The Harmonium". An der Schnittstelle Robert Wyatt, Pascal Comelade
und Incredible String Band.