Surfgitarren, Streicherklänge und Effektgeräte

Surfgitarren, Streicherklänge und Effektgeräte

News vom 20. Mai 2019

Liebe Leute,
vielen Dank für die zahlreichen Feedbacks auf den Karen Dalton-Review und den „Frühlings-Blues“, dazu folgt demnächst Teil Zwei, und im Gegenzug soll auch mal humorvolle Musik aus dem Fundus in einem Newsletter vorgestellt werden. Heute aber wie versprochen, aktuelle News…

In Vorbereitung: mehrere Shop-Konzerte zum 40 Jahre-Jubiläum Rec Rec Zürich.

Danke & Gruss, Veit

Gaye Su Akyol
Die türkische Metropole Istanbul war schon immer ein Kreuzungspunkt der Kulturen. Das schwingt auch bei der Sängerin und Künstlerin Gaye Su Akyol mit: Sie greift die anatolische Folklore mit ihren östlichen Melodien und ungeraden Rhythmen auf und stattet sie mit rockig-psychedelischen Stimmungen aus. Die Tradition wird zerpflückt und mit Nirvana und Spaghetti-Western aufgepimpt. Was dabei entsteht, hat Rauschwirkung – man könnte es türkischen Surf-Rock nennen. Gaye Su Akyol lanciert damit so etwas wie den Aufstand gegen den kulturellen Konservatismus in der Türkei. Unterdessen findet sie damit auch in westlichen Radiostationen Gehör. (aus dem Moods-Programm, Februar).

Blick Bassey
Sein zweites Album für das französische Label "No Format" veröffentlicht BLICK BASSY (*1974) aus Kamerun. Kürzlich präsentierte er im Zürcher Moods mit Band seine interessante Mischung aus Caetano Veloso und Benjamin Clementine.

Fred Frith
Fred Frith spielte zwischen 2006 und 2016 im New Yorker Jazzclub The Stone, dem einmaligen Künsterraum für experimentelle Musik, achtzig Konzerte mit einigen der kreativsten Musikerinnen und Musikern der aktuellen Szene: Von Laurie Anderson über Pauline Oliveros, Sylvie Courvoisier, Evan Parker bis Nate Wooley.

Gong
Gitarrist Andy Bole und Drummer Orlando Allen sind nicht mehr dabei, aber die neuste Inkarnation von GONG 2019 ist ein Phänomen. Humorvoller und virtuoser Progressiv-Rock, mit ähnlicher Durchschlagskraft wie King Crimson, angeführt von KAVUS TORABI. Sehr nahe beim Schlüsselwerk "You" (1974) orientiert, aber im modernen Kleid, eine grossartige Respektbezeugung für das 2015-16 verstorbene Gründerpaar Gilli Smyth & Daevid Allen. Die fünf aktuellen Bandmitglieder spielten auch schon bei: Jade Warrior, Glissando Guitar Orchestra, Invisible Opera Company Of Tibet, Bill Nelson, Guapo, Cardiacs und Knifeworld.

Kronos Quartet
Sonar-Begründer STEPHAN THELEN konnte 2017 seine Komposition „Circular Lines“ beim prominenten KRONOS QUARTET unterbringen. Das kommt erst später auf CD heraus. In der Zwischenzeit macht das KRONOS QUARTET-Ensemble einen anmutigen Abstecher in die persische Welt der Sängerinnen MASHA VAHDAT und MARJAN VAHDAT. Die Schwestern vertonten neben Lyrik von Rumi auch Texte von Hafez, der sich in Persien gegen Scheinheiligkeit und Frömmelei auflehnte vor hunderten Jahren. Und sie interpretierten auch ein Gedicht der 1967 viel zu jung bei einem Autounfall verstorbenen Poetin und Filmemacherin Forough Farrokhzad. Sie war eine wichtige Stimme der iranischen Moderne.

Felicien Lia
Nochmals ein interessantes Label aus Genf: Cheptel Records. Ein rockig groovendes Rootsalbum mit Chanson-Affinität, mit grossem Ensemble. Markante Stimme von FELICIEN DONZE mit deutlicher Aussprache und reifer Bühnenerfahrung.

Mekons

Einstand der MEKONS auf dem deutschen Label "Glitterbeat". Erstes Studioalbum seit acht Jahren. Grossartiges Lebenszeichen des 8-köpfigen Urgesteins der englischen Folk-Punk Szene, ein abwechslungsreiches, fröhliches und unverzagtes Werk. Schaut euch das Video "After The Rain" bis zum Schluss an: wie die Instrumente mäandern im Stil von Grateful Dead, und dann der köstliche Gesichtsausdruck von Sängerin SALLY TIMMS!

Kevin Morby
Die zwei Alben "Singing Saw" (2016) und "City Music" (2017) von KEVIN MORBY haben Eindruck gemacht, das neuste Opus "Oh My God" bewegt sich immer noch auf demselben melancholischem Terrain zwischen Folk und Gospel, inmitten schmachtender Stimme und Kirmes-Orgel.

Rodrigo Y Gabriela
Das erste Exemplar eines neuen Albums von RODRIGO Y GABRIELA geht immer gleich an meinen Schwiegerson, Fan der frühen Stunde. Dieser virtuose, weit entwickelte Flamenco-Stil aus Mexico, der seine Wurzeln im Heavy Metal hat, liess schon Klassiker wie "Stairway To Heaven" (Led Zeppelin) oder "Orion" (Metallica) im neuen Kleid erklingen. Auf dem neusten Album wagt sich das Paar an den 19-Minuten-Klassiker "Echoes" von Pink Floyd.

Stephan Thelen
STEPHAN THELEN hat mit SONAR sowie seinem ersten Soloalbum auf dem "Canterbury"-Label "Moonjune" in der internationalen Progrock-Szene völlig zurecht Aufsehen erregt. Begleitet von u.a. David Torn, Henry Kaiser, Markus Reuter, Jon Durant widmet sich Thelen diesemal ausgiebig den Effektgeräten. Soeben hat BILL LASWELL als Mixer eine 22-minütige 12"-Maxi mit zwei SONAR-Tracks bearbeitet. Und wenn alles klappt, spielt SONAR im September 2019 ein zweites mal im REC REC-Shop, in einer Konzertserie zum 40. Geburtstag unserer Firma.