Van Dyke Parks
Clang Of The Yankee Reaper
Popular
"Clang Of The Yankee Reaper" (1975) ist die rasanteste, kürzeste und vermutlich auch oberflächliste Scheibe von Parks. Das Titelstück am Anfang ist eine Sternstunde: bis in die letzten menschlichen Poren ausgekosteter Schmalz. (Das ist erlaubt, solange es nicht nur dabei bleibt, oder?). Danach wird reichlich über Latino gejammt, zum Schluss kommt - im selben atemlosen Tempo - noch Pachelbel mit "Cannon In D" zu Ehren.
Dieser Mann mit dem ungebrochenen Flair für zirkusreife musikalische Nummern ist zuviel für die westliche Zivilisation: sie schiebt ihn ab auf die Bank der Anonymität, von wo aus er ruhig weiter die mittelklassigen Stars produzieren darf. Aber er ist klug und sichert sich ab, macht Musik per Auftrag für TV und Film, um nicht das Dasein als unterbezahlter Rockmusiker zu fristen. In der Zwischenzeit hat Parks zusammen mit HARRY NILSSON an der Filmmusik von "Popeye" (1980) gearbeitet, Robert Altman's Film mit Robin Williams und Shelley Duvall. Schwierig allerdings, seine derzeitige Popularität abzuschätzen. Immerhin, 1984 sind seine ersten zwei LPs wiederveröffentlicht worden.
(August 1984, Mini-Katalog mit Van Dyke Parks-Special)