Klaus Johann Grobe
Du Bist So Symetrisch
Popular
Souveränes drittes Opus des Schweizer Duos KLAUS JOHANN GROBE. Wer
allerdings mit dem bestrickenden Stoff bisher nichts anfangen konnte,
wird auch hier nicht die Erleuchtung finden. Lest den fulminanten Review
von Pirmin Bossart. Was der Band noch fehlt, ist endlich mal ein
knackiger Schriftzug auf dem Cover. Kopfig verschämt, diese heutige
Grafikmode. (Oktober 2018)
Verführische Matrix
Dass Klaus Johann Grobe vor einigen Jahren beim Liverpool International Festival of Psychedelia spielten, darf angesichts ihres neuen und dritten Albums – zunächst – erstaunen. Aber spätestens beim zweiten Durchhören verändern sich die Synapsen und setzen Tracks wie «Out of Reach» oder «An diesem Abend» in ein neues Licht. Psychedelisch klingt auch das mäandernd-verstiegene Gleiten der Stimmen in den Tonlagen des sanft Abgehobenen. Trotzdem: «Du bist so symmetrisch» ist zuallererst ein Tanzalbum mit funky Basslinien, dosierten Schlagzeugbeats und viel synthetischem Synthie-Geschwader. Letzteres pendelt zwischen Glam-Deko und reduzierter Raffinesse. Die beiden Schweizer Sevi Landolt und Daniel Bachmann sind als Klaus Johann Grobe seit 2011 ein zunehmend international erfolgreiches Duo, das mit Disco-Ironie, Elektro-Pop-Zeitgeist und deutschen Coolness-Texten eine eigene Soundspur legt. «Du bist so symmetrisch» klingt runder und geschliffener als das letzte Album, ist aber gleichzeitig fokussierter und zugespitzter. Ein Album, das seine verführerische Matrix beim wiederholten Hören umso schärfer zeichnet.
Pirmin Bossart in der Luzerner Zeitung, 30. Okt 2018