Jim O’Rourke
Happy Days
Rec Rec & Umfeld
Auf «Bad Timing» wie auch auf «Camoufleur» von GASTR DEL SOL verarbeitet der Gitarrist JIM O’ROURKE erstmals seine Einflüsse von VAN DYKE PARKS. Beide Resultate müssen als misslungen betrachtet werden, vor allem im direkten Vergleich mit den HIGH LLAMAS. Die rein instrumentale Musik von «Bad Timing» ist zwar seine bisher zugänglichste und popigste, aber die holprige und unentschlossene Melodieführung entwickelt sich nirgendwohin und bleibt letztlich seltsam bieder und brav. Das freundlichste Kompliment wäre noch: «Klingt wie Mike Oldfield auf Acid». «Camoufleur» wirkt etwas abwechslungsreicher durch Beizug von Gesang und mehr Instrumenten. «Happy Days» zeigt einen gänzlich verwandelten, hoch konzentrierten JIM O’ROURKE, der hier seine Einflüsse von TONY CONRAD und JOHN FAHEY verarbeitet. Das ist wahre Klangmagie vom ersten Ton weg, ein einziges Stück, das sich langsam von «Early American Minimalism» hin zum «Hurdy-Gurdy»-Voodoo der Steel String Guitar (und zurück) entwickelt. Ein radikales, sehr inspiriertes Meisterwerk. (April 1998)