Musik mit Langzeitwirkung
News vom 14. Februar 2020
Liebe Musikinteressierte
Nach zwei sehr lebendigen Wochen Ausverkauf, herzlichen Dank für den unglaublichen Support, anbei der erste richtige Newsletter im neuen Jahr.
Mit bestem Gruss Veit
Big Thief
Manchmal versteckt sich hinter einem relativ banalen Bandnamen eine starke Persönlichkeit, wie hier Sängerin ADRIANNE LENKER (*1991) mit BIG THIEF, ein intensiv musizierendes Quartet aus Brooklyn/New York. Gleich zwei Alben wurden 2019 veröffentlicht, die sich speziell durch Live-Eindrücke dem geneigten Publikum erschliessen. "Two Hands" erschien im Oktober, ebenfalls an Lager auf LP/CD: "U.F.O.F.",
Richard Dawson
Kritiker-Lieblingsalbum von 2019, das auch im Jahre "2020" noch verblüfft. Hören wir da Anklänge an Mayo Thompson (Rec Krayola), Robert Wyatt, John Martyn oder Incredible String Band? Sehr interessante Texte mit skurrilem Gesang, wer das Jogging-Video gesehen hat mit Untertitel, muss den Kerl einfach lieben. Mittwoch 22. April 2020, Konzert im Palace / St.Gallen ...
Guz
REC REC trauert um eine phänomenale Figur der Schweizer Independent-Musikszene. OLIFR M. GUZ (1967-2020). Guz veröffentlichte auf zahlreichen Labels wie Tom Produkt, L'Age D'Or, Elbtonal, Ritchie, Trikont, Flittchen Records, Voodoo Rhythm oder Zickzack. Seine Stücke erschienen auf Promosamplern des Rolling Stone und Musikexpress, oder auf den Trikont-Compilations "Nicht Zuhause Mama" (1999) und "A Boy Named Sue / Johnny Cash Revisited" (2002). GUZ war auch ein begnadeter Musikliebhaber...
Joe Henry
Weiteres inspiriertes und stimmungsvolles Singer/Songwriter-Album von JOE HENRY (*1960), der uns im Video zu "Bloom" unbeirrt anblickt ... ein weiteres Stück ist Regisseur "Orson Welles" gewidmet. Anklänge an Leonard Cohen oder Peter Blegvad. Ein wunderschönes Album, um schlechte Gedanken zu versenken.
Ginette Neveu
Das Schicksal der französischen Geigerin GINETTE NEVEU (1911-49) erinnert frappant an den Autor Saint-Exupery („Der kleine Prinz“). Als Wunderkind gefeiert, stirbt sie im Oktober 49 bei einem Flugzeugabsturz. Es sind nur wenige historische Aufnahmen erhalten. Ihr Geigenstrich ist von solch atemberaubender Sinnlichkeit, dass die meisten Digitalaufnahmen derselben Stücke dagegen verblassen. Werke von Sibelius, Brahms und Chausson, sowie Ravel, Chopin, De Falla und Debussy. Neuauflage bei Warner Classics.
Agnes Obel
Das vierte Album „Myopia“ erscheint am 21. Feb. Die auch bei Euch sehr beliebte Sängerin AGNES OBEL (*1980) aus Dänemark, wohnhaft in Berlin. Als Einflüsse gab sie an: Maya Deren, Alfred Hitchcock, Edgar Allan Poe und Erik Satie. Auf ihrem Debut 2010 coverte sie „Close Watch“ von John Cale.
Marianne Racine
Phantastisch schönes Jazzalbum der Wahlzürcherin MARIANNE RACINE (*1957), auf eigenem Label. Ihr erstes Album auf Vinyl, mit einem Cover von NIKLAUS TROXLER. Zwei Besetzungen sind zu hören: RACINE RHYTHM & HORNS sowie das MARIANNE RACINE QUARTET. Wunderbare Bläsersätze, akkurate Rhythmus-Section sowie das theatralische Talent der Sängerin, ganz klar eine "Altmeisterin" ihres Fachs. Wir hören schwedische Mundartsongs ("När Min Vän"), Billie Holiday-Klassiker ("Sophisticated Lady"), Tom Waits-Evergreens ("Broken Bicycles") oder eine Zürcher Sumpf-Pflanze aus der Feder von Jurczok 1001 ("Sunntigsblues"). Lebensfreude und Inspiration pur.
Reines Prochaines
Souveränes 8. Album der Basler Frauenband. Nach ihrem letzten Werk "Blut" (2013) wieder auf dem "Unrecords"-Label aus Wien, im Vertrieb von Irascible. Feministische Subversion mit erfrischend schrägem Humor. Songtitel« Auswahl: "Aufbruch mit Kartoffeln. Trübsinn. Schildkrötenschritt."
Vanishing Twin
Wunderbares Album der VANISHING TWIN aus London, mit Langzeitwirkung. Nach der Entdeckung von JULIE'S HAIRCUT (Italien) erneut eine faszinierende Offenbarung im Bereich "Dream Pop". Anklänge an Stereolab und High Llamas, aber auch eine Spur White Noise oder United States Of America / Dorothy Moskowitz.